Janine/ April 17, 2013/ Alle Artikel

montblanc-160-120Mein Schreibtagebuch – heute geht´s los!

„Schreiben ist schön macht aber viel Arbeit“, dieser schöne Satz ist natürlich nicht von mir, sondern von Karl Valentin, der ihn auf Kunst bezogen hat. Aber er passt auch aufs Schreiben, was ja auch manchmal Kunst ist. Und genau das ist das Problem bzw. das ist mein Problem. Die Vorstellung, Kunst machen zu müssen, blockiert mich. Wenn ich richtig schöne Bücher lese, dann entmutigt mich das. Kann ich so schreiben? Nein, natürlich nicht. Niemals. Nie werde ich das erreichen. Nie werde ich wie die Schriftsteller/innen schreiben können, die ich bewundere, deren Bücher ich liebe, die mich amüsieren, faszinieren, beschäftigen. Und wenn ich doofe Bücher lese, dann weiß ich eines, nämlich, dass ich so niemals schreiben möchte. Und dann frage ich mich, ob ich denn wenigstens solche doofen Bücher schreiben könnte? Die es auf die Bestsellerlisten schaffen? Und dann bin ich wieder frustriert, denn ich vermute, dass ich diese Bücher auch nicht schreiben könnte. Nicht mal die.

Rat 1: Beim Schreiben nicht an Vorbilder denken!

Nun könnte ich ja das Schreiben gleich lassen. Ich könnte Makrameehängeampeln basteln, grauenvolle Aquarellbilder malen, singen, meditieren, Yoga machen oder bei der Berliner Tafel Gemüse an Bedürftige verteilen. Alles ehrenvolle Tätigkeiten, aber alle diese Tätigkeiten machen mir keinen Spaß. Ich schreibe einfach nur gern. Nur das macht mir Spaß. Und es sind ja auch schon ein paar Bücher dabei herausgekommen. Warum tue ich mich jetzt so schwer mit dem vierten Buch? Wie war das mit den anderen Büchern? Da habe ich mich einfach hingesetzt und etwas geschrieben. Ich war erstaunt, dass sich sofort Verlage fanden und meine Texte veröffentlichen wollten. Und habe mich darüber gefreut. Was ist jetzt anders?spiral-weiss-160-120

Ich vergleiche mich. Ich bin nicht mehr unbefangen. Ich denke an potenzielle Leser/innen. Ich will schreiben, wie … ich will keinesfalls schreiben, wie… Ganz falsch. Das hat mir mein innerer Coach jetzt gesagt. Du musst unbefangen schreiben, nicht auf Vorbilder schauen. Nicht an Leser/innen denken. Nicht daran denken, was anderen gefallen könnte. Nicht daran denken, warum so blöde Bücher wie die von Herrn Jaud (Hummeldumm!) gelesen werden. Sie hören meinen Neid und meine Missgunst aus diesem Satz. Und: Bis jetzt waren es eher Sachbücher, jetzt möchte ich Fiction schreiben. Fiction verlangt mehr, man zeigt sich mehr, man setzt sich mehr aus, man kann sich nicht auf einen Gegenstand berufen.

10_Ihr EbookRat 2: Schritt für Schritt vorgehen – wie bei der Jobsuche

Nicht an mögliche Hindernisse denken, nicht an eigene Defizite denken, sondern mit dem, was man hat, weitergehen. Also habe ich ganz tapfer in Amazon gesurft und zwei wunderbare Bücher gefunden, nach denen ich mich jetzt richten werde. Das eine ist wunderbar, weil der Autor genau das vertritt, was ich auch vertrete (dann muss das Buch ja gut sein, oder?). Was Kenneth Atchity in seinem Buch predigt, ist genau das, was ich auch predige: Machen Sie sich einen Plan, halten Sie sich diszipliniert daran und dann werde Sie sehen, dass es mit dem Schreiben weitergeht. Mit dem Schreiben wohlgemerkt, nicht damit, vor dem weißen Blatt oder dem grauen Bildschirm sitzen und verzweifelt nach Worten suchen…

Mein Plan: Ich mache es wie Julie und Julia, aber ich koche nicht

Ich werde das Buch von Mary Carroll Moore nachkochen. Oder nachschreiben. Schritt für Schritt und Übung für Übung. Mary Carroll Moore: Your Book starts here. Create, Craft, and Sell Your first Novel, or Nonfiction Book. Warum ihr Buch? Weil es mir gefällt, weil sie pragmatisch ist, weil sie nett aussieht. Warum sonst? Es gibt Tausende von Büchern, wie man sinnvoll schreibt, aber mir ist eben Frau Moore in die Hände gefallen. Vor allem, weil sie auch Herrn Atchity empfohlen hat. Kenneth Atchity: Write Time: Guide to the Cretative Process, from Vision through Revision – and Beyond. Also werde ich abwechselnd Kenneth und Mary nachschreiben. Mal sehen, was bei dem Nachkochen herauskommt.

Der Anfang des Schreibens

Den habe ich heute gemacht, in dem ich meinen Plan erzählt habe. Der Welt. Oder meinen 5 Abonnenten. Die ja aber auch irgendwie die Welt sind. Indem ich mit meinem Schreibtagebuch begonnen habe. Dem Denken wird das Handeln folgen. Und wenn ich euch das nun versprochen oder angedroht habe, dann muss ich es auch umsetzen. Sonst würde ich mir lächerlich vorkommen. Noch lächerlicher, als wenn ich Bücher wie „Hummeldumm“ schreiben würde.

Bildnachweis © birgitH/pixelio.de

Bildnachweis © Dr. Klaus-Uwe Gerhard/pixelio.de

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